14. Juli 2016

ARTHOS berät Infineon bei der geplanten Übernahme von Wolfspeed

Stärkung der technologischen Marktführerschaft bei Verbindungshalbleitern
Die Infineon Technologies AG (München, Deutschland) und Cree, Inc. haben bekannt gegeben, dass Infineon den Kauf der Cree-Geschäftseinheit „Wolfspeed Power and RF“ (Durham, NC, USA) plant, um ihre technologische Marktführerschaft bei Verbindungshalbleitern zu stärken.

ARTHOS fungierte bei dieser Transaktion als M&A-Berater für Infineon Technologies mit der Hauptaufgabe, das Infineon-Team während des Akquisitionsprozesses einschließlich der Leitung des Due-Diligence-Teams mit rund 100 Beteiligten bis zur Vertragsunterschrift zu koordinieren.

Die Infineon Technologies AG (FSE: IFX / OTCQX: IFNNY) plant den Kauf der Cree Geschäftseinheit Wolfspeed Power and RF (“Wolfspeed”) für 850 Millionen US-Dollar in bar. Der Kaufvertrag mit Cree, Inc. (Nasdaq: CREE) umfasst auch das Geschäft mit den dazugehörigen SiC-Rohscheiben für Leistungshalbleiter und HF-Leistungsbauelemente. Das haben Infineon und Cree heute bekanntgegeben. Mit der Übernahme wird Infineon zum Anbieter von Verbindungshalbleitern mit dem industrieweit umfassendsten Angebot. Infineon stärkt so seine führende Position bei Leistungselektronik und HF-Leistungsbauelementen für Wachstumsmärkte wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und die Mobilfunkinfrastruktur der nächsten Generation für das Internet der Dinge.

Dr. Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG, sagte: „Indem wir unsere Stärken bündeln, eröffnen sich großartige Wachstums-perspektiven. Das Geschäft und Know-how von Wolfspeed und Infineon ergänzen sich in hohem Maße, wir vereinen führende Experten für Verbindungshalbleiter. Mit dem industrieweit umfassendsten Portfolio von innovativen Technologien und Produkten für Verbindungshalbleiter können wir unseren Kunden einen entscheidenden Mehrwert bieten. Mit Wolfspeed werden wir zur Nummer 1 bei Leistungshalbleitern auf Basis von Siliziumkarbid. Wir wollen außerdem die Nummer 1 bei Hochfrequenz-Leistungsbauelementen werden. Wir beschleunigen die Markteinführung dieser innovativen Technologien und adressieren den Bedarf der modernen Gesellschaft an Energieeffizienz, Vernetzung und Mobilität.“

Chuck Swoboda, Chairman und CEO von Cree, sagte: „Nach umfassender Analyse und Prüfung in den vergangenen rund 12 Monaten sind wir davon überzeugt, dass der Verkauf von Wolfspeed an Infineon die beste Lösung für unsere Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden ist. Wir sind sicher, dass Wolfspeed als Teil von Infineon künftig in der Lage sein wird, die einzigartige Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Technologie noch besser zu vermarkten.“

Frank Plastina, CEO von Wolfspeed, sagte: „Als Teil des Infineon-Teams kann Wolfspeed künftig die Vorteile eines globalen Unternehmens in unserer Branche nutzen und profitiert von der Marktreichweite sowie der Infrastruktur von Infineon. Mithilfe der komplementären Kultur von Infineon und zusätzlichen Investitionen werden wir noch besser positioniert sein und können das Potenzial unseres Portfolios und unserer Mitarbeiter noch stärker fördern.“

Wolfspeed hat seinen Hauptsitz in Research Triangle Park im US-Bundesstaat North Carolina und gehört seit fast 30 Jahren zu Cree. Wolfspeed ist einer der führenden Anbieter von Leistungshalbleitern auf der Basis von SiC und HF-Leistungsbauelementen auf der Basis von GaN-auf-SiC. Dazu gehört auch die Fertigung von Rohscheiben aus Siliziumkarbid und – für HF-Anwendungen – aus Siliziumkarbid mit einer einkristallinen GaN-Schicht. Mit diesen Kompetenzen, mehr als 550 hochqualifizierten Mitarbeitern sowie einem starken IP-Portfolio von circa 2.000 Patenten und Patentanmeldungen ist Wolfspeed eine ideale Ergänzung zur Akquisition von International Rectifier, die Anfang 2015 erfolgte. Die Produkte und Technologien von Wolfspeed im Bereich SiC ergänzen auf hervorragende Weise das Portfolio von Infineon.

Leistungselektronik auf der Basis von Verbindungshalbleitern bietet eine Reihe von Vorteilen. Kunden von Infineon können Lösungen mit höherer Energieeffizienz, geringerem Platzbedarf und niedrigeren Systemkosten entwickeln. Mit dem gemeinsamen Portfolio an Technologien, Produkten und Fertigungskompetenzen können Infineon und Wolfspeed die Entwicklung von Lösungen beschleunigen, die den Kunden in die Lage versetzen, noch konkurrenzfähigere Systeme anzubieten. Anwendungen bei erneuerbaren Energien und insbesondere in der Automobilindustrie werden von SiC profitieren. Die Vorteile für diese Branchen ergeben sich durch eine verbesserte Leistungsdichte und höhere Effizienz. Infineon adressiert damit den Trend zu Plug-In-Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen in der Automobilbranche. Durch die Zusammenlegung der Portfolien und Kompetenzen wird die Markteinführung neuer Produkte auf Basis von Verbindungshalbleitern deutlich beschleunigt.

Die Infrastruktur für die kommenden Mobilfunkstandards wie 5G und darüber hinaus wird Frequenzen von bis zu 80 Gigahertz nutzen. Bei diesen hohen Frequenzen können nur modernste Verbindungshalbleiter die benötigte Ausgangsleistung bereitstellen. Verbindungshalbleiter auf der Basis von GaN-auf-Si bieten ein hohes Maß an Integration und ermöglichen Frequenzen von bis zu 10 Gigahertz. Halbleiter auf der Basis von GaN-auf-SiC ermöglichen Frequenzen von bis zu 80 Gigahertz. Beide Technologien sind entscheidend für die Weiterentwicklung der Infrastruktur für die kommenden Mobilfunkstandards. Zusammen mit den eigenen Silizium-basierten Halbleitern (LDMOS) wird Infineon zum Anbieter mit dem umfangreichsten Angebot an HF-Leistungsbauelementen.

Das gemeinsame Portfolio fördert Infineons strategischen Ansatz „Vom Produkt zum System“. Infineon wird außerdem die Einführung von SiC- und GaN-basierten Produkten in wichtigen Wachstumsmärkten beschleunigen, etwa Elektromobilität und Ladesysteme, leistungsstarke Fotovoltaik-Umrichter sowie HF-Leistungsbauelemente für Mobilfunk-Infrastruktur.

Die Geschäftsbereiche, die Infineon erwerben will, haben in den zwölf Monaten bis zum 27. März 2016 einen Pro-Forma-Umsatz von 173 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Die Übernahme wird sich vom ersten Tag an positiv auf die Marge und das bereinigte Ergebnis je Aktie von Infineon auswirken. Infineon finanziert den Kauf über Bankkredite in Höhe von 720 Millionen US-Dollar sowie eigene Barmittel in Höhe von 130 Millionen US-Dollar. Auch nach dieser Transaktion wird Infineon über eine solide Bilanz verfügen. Die Kapitalstruktur bleibt weiterhin innerhalb des bereits bekannten Rahmens: eine Liquidität von mindestens 1 Milliarde Euro sowie zusätzlich 10 bis 20 Prozent des Umsatzes, Bruttofinanzschulden von nicht mehr als dem Zweifachen des EBITDA.

Das Management von Cree („Board of Directors“) und der Aufsichtsrat von Infineon haben der Akquisition bereits zugestimmt. Der Abschluss der Transaktion (Closing) unterliegt der Genehmigung verschiedener Behörden und wird für Ende 2016 erwartet.

 

Geplante Übernahme von Wolfspeed

München, 08. Februar 2017
Die Infineon Technologies AG (FSE: IFX / OTCQX: IFNNY) gibt Folgendes zur geplanten Übernahme von Wolfspeed Power & RF („Wolfspeed“) und der dazugehörigen Rohscheibenentwicklung und -fertigung von Cree Inc. (Nasdaq: CREE) bekannt: Das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) als ressortübergreifender Genehmigungsausschuss der US-Regierung hat Infineon und Cree informiert, dass der geplante Kauf von Wolfspeed durch Infineon ein Risiko für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika darstellt. Außerdem hat CFIUS keine geeigneten Maßnahmen identifizieren können, die in zufriedenstellender Weise bestimmte nationale Sicherheitsrisiken, die durch die Übernahme entstehen würden, entkräften könnten.

Vor diesem Hintergrund besteht nach Ansicht von Infineon ein substanzielles Risiko, dass die geplante Übernahme nicht in der vereinbarten Form vollzogen werden kann. Infineon wird weiterhin sowohl mit CFIUS als auch mit Cree eng zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die die Bedenken von CFIUS ausräumen könnten.

Über Infineon
Die Infineon Technologies AG ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen, die das Leben einfacher, sicherer und umweltfreundlicher machen. Mikroelektronik von Infineon ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft. Mit weltweit etwa 35.400 Beschäftigten erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 (Ende September) einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Infineon ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“.
www.infineon.com

Über Cree, Inc.
Cree ist ein marktführender Technologiepionier für Beleuchtungs-LEDs, Beleuchtungsprodukte und Halbleiterprodukte für Leistungs- und Hochfrequenzanwendungen (HF). Cree glaubt an ein besseres Lichterlebnis und liefert eine neue innovative LED-Technologie, die die Art und Weise, wie Menschen Licht durch hochwertige LED-Beleuchtungslösungen für Innen- und Außenbereiche wahrnehmen, verändert. Zum Produktangebot von Cree gehören LED-Beleuchtungssysteme und -Lampen, blaue und grüne LED-Chips, Hochleistungs-LEDs, Hochleistungsbeleuchtungs-LEDs, Leistungsschalter und Hochfrequenzgeräte. Die Produkte von Cree ermöglichen Verbesserungen in Anwendungsbereichen wie der generellen Beleuchtung, bei elektronischen Hinweisen und Signalen, Netzteilen und Wechselrichtern.
www.cree.com

Über ARTHOS
ARTHOS ist ein unabhängiges M&A-Beratungsunternehmen mit Sitz in München, das sich auf M&A-Transaktionen in den Branchen Digitale Medien, Informationstechnologie und High-Tech-Industrie spezialisiert hat. Seit 2003 betreut ARTHOS weltweit Kunden beim Kauf und Verkauf von Unternehmen sowie Geschäftsbereichen. Die Partner von ARTHOS haben bisher über 150 M&A-Transaktionen erfolgreich abgeschlossen. ARTHOS ist Mitglied von AICA – der Global Alliance of International Corporate Advisors.